Mit seinen lakonischen und konzentrierten Bildfindungen zählt Hans-Christian Schink (*1961 in Erfurt, lebt in Berlin) zu den bemerkenswertesten Vertretern der deutschen Gegenwartsfotografie. Der Villa Massimo-Stipendiat zeigte seine großformatigen Arbeiten jüngst unter anderem in der Fondation Cartier, Paris, und in der Berlinischen Galerie.
Der Ausstellungskatalog gibt einen Überblick der bisher bekanntesten Werkgruppen von Hans-Christian Schink und zeigt zudem erstmals Bilder aus seiner jüngsten Serie „Hinterland“. Während er in Amerika und in Asien, in Spitzbergen und der Antarktis fotografierte, behalten Themen, die in Deutschland aufgenommen wurden, große Bedeutung: Etwa die Serie „Verkehrsprojekte Deutsche Einheit“, die sich mit einem geschichtsträchtigen Wandel der Topografie auseinandersetzt.
Schinks Werk erschöpft sich aber nicht in einem raumzeitlichen Fotografiebewusstsein. In der Serie „1h“ belichtet er Landschaftsaufnahmen exakt eine Stunde lang und protokolliert damit die Bewegung der Erde, indem die Sonne eine schwarz solarisierte Linie ins Bild zu zeichnen scheint: Licht und Zeit werden hier zu Grundmaterialien des Fotografen. Mit der Modernen Galerie des Saarlandmuseums verbindet Schink eine besondere Beziehung, seit er 2014 eine Dokumentation des seinerzeit im Rohbaustadium ruhenden Erweiterungsbaus erstellte. Auch das inzwischen fertiggestellte Gebäude hat er zum Gegenstand einer neuen Werkgruppe gemacht.