Nördlich der Alpen gilt Giovanni Battista Beinaschi (um 1634–1688) noch als Geheimtipp, in Rom und Neapel wird der Künstler schon lange als virtuoser Maler gefeiert.
Im Piemont geboren, ging Beinaschi früh nach Rom. Dort, und ab 1663 auch in Neapel, schmückte er zahlreiche Kirchen und schuf Gemälde für private Auftraggeber. Er überzeugt aber vor allem durch seine ausdrucksstarken Zeichnungen, mit denen er seine Ideen umsetzt. Auf großformatigen Blättern vermitteln sein meisterhaftes Spiel mit Licht und Schatten, perspektivischen Verkürzungen und einer dynamischen Linienführung die Stimmung tiefsten Leidens, aber auch jene Überschwänglichkeit höchster Sinnenfreude, welche die Epoche des Barock zwischen Rom und Neapel so unverwechselbar macht.
Erstmals sind in Düsseldorf etwa 70 dieser bislang unbekannten Zeichnungen aus dem Bestand der historischen Akademiesammlung zu sehen. Die Dauerleihgabe im Museum Kunstpalast bewahrt weltweit die umfangreichste Sammlung des Künstlers. Es erscheint ein reich bebilderter Bestandskatalog.