Im Jahr 1719 reiste Zar Peter der Große durch Holland, um Kunstwerke für sein erstes Museum in St. Petersburg zu erwerben. Dabei wurde er auf Maria Sibylla Merian aufmerksam. Von dem ungewöhnlichen Farbenreichtum und der Detailtreue ihrer Aquarelle war er so begeistert, dass er sie sofort kaufte. Damit hat er einen guten Riecher bewiesen, denn Merians Publikationen ihrer Aquarelle und Stiche mit ihren schriftlichen Beobachtungen machten fortan bereits zu ihren Lebzeiten Karriere. Neuere Ansätze in Kunst- und Naturwissenschaften erbrachten ein geschlossenes Bild von Leben und Werk Maria Sibylla Merians und ermöglichen es uns heute, die Geschichte einer Sammlung vom Entstehen ihrer Exponate bis in unsere Zeit zu verfolgen.
Die in dieser Ausgabe vorgestellte Sammlung umfasst 50 ganzseitige und 146 weitere Aquarelle aus der gesamten Schaffenszeit der Künstlerin. Neben dem bestechenden Illustrationsteil - Blumen, Pflanzen und Raupen, Schmetterlinge, Mineralien und Fossilien, Schnecken, Krebse und andere Meerestiere sind die wissenschaftlichen Kommentare zu den Blättern von besonderem Interesse.