Dirk Alverman – Klein Paris
Dirk Alvermann ist in Düsseldorf aufgewachsen. Sein Elternhaus befand sich 15 Minuten von der mondänen Königsallee entfernt. Als junger Fotograf lief er täglich 2-3 Stunden mit der Kamera durch die Stadt, um dies und das zu fotografieren. Besonders spannend fand er die „radschlagenden“ Kinder und Jungs, die sich auf der Straße balgten, in deren Augen der Weltschmerz zu sehen war.
Alvermann wollte ein Kinderbuch machen, für das sich letztendlich jedoch kein Verlag fand. Jahre später, nachdem er die eigentliche fotografische Arbeit in Düsseldorf längst abgeschlossen hatte, sichtete er die Negativstreifen und fertigte Abzüge an. Diese Fotos kombinierte er zu einer großartigen Bildkollage, die die Zerstörung des Krieges in Düsseldorf in Verbindung mit dem piefigen rheinischen Frohsinn der Schützenfeste und des Karnevals zeigt. Daneben stehen Fotos, die den politischen Stillstand der Adenauerzeit erahnen lassen. So entstand die Idee zu einem Buch, das jugendliche Lebenslust mit der Resignation einer verbrauchten Elterngeneration in Schwarzweiß-Fotos verbindet, ein Spiegelbild eines Nachkriegsdeutschlands, das seinen Weg noch finden muss.