Der Band nimmt eine bisher überraschenderweise unentdeckte Architektur der Stadt Florenz in den Blick: die Frauenklöster, bei denen es sich um große Gebäudegruppen im innerstädtischen Bereich handelt.
In der Renaissance nahm die Zahl der Frauenklöster beträchtlich zu. Dies hatte vor allem sozialpolitische Gründe: Die von der Stadt und vielen Stiftern geförderten Klostergründungen waren zugleich Erziehungseinrichtungen, Zufluchts- und Verbannungsorte für Frauen und Mädchen. Die architektonische Konzeption der Nonnenkirchen ist primär vom Umstand geprägt, dass Nonnen keine liturgischen Aufgaben übernehmen durften und der Klausur unterstanden. Die Lösung war der Nonnenchor. Gleichwohl waren die Klöster auch ein Refugium der Wissensvermittlung und Kreativität – und bisweilen auch des Widerstands.
Gesellschaftliche und kulturelle Funktionen, die Frage nach den Förderern und Stiftern der Klöster, die Merkmale der Nonnenkirche und die Bestandteile der Klosteranlage sowie die Reformen der Frauenklöster im 16. Jahrhundert bilden die thematischen Bezüge der Publikation.