Der Düsseldorfer Bildhauer und Beuys-Schüler Reiner Ruthenbeck (Jahrgang 1937) steht mit seinen Objekten und Installationen besonders im Hinblick auf den Materialumgang der ‘Arte povera’ nahe, die reduzierte Formensprache rückt ihn in die Nähe der ‘Minimal art’ - wenngleich sich diese Stiletiketten nur bedingt auf seine strenge und eigenwillige Position anwenden lassen.
Die in diesem Band präsentierten Blätter zeugen von einer konzentrierten Arbeit an der bildnerischen Idee und stehen als gleichberechtigtes Medium neben dem skulpturalen Werk des Künstlers. Charakteristische, schlichte Grundformen, das Experimentieren mit der Farbopposition blau-rot kennzeichnen die spröde anmutenden Kreide- und Bleistiftzeichnungen, die den Fokus auf die elementare Form richten.
Der wunderschön gestaltete Katalog vermittelt einen aufschlußreichen Einblick in das zeichnerische Werk Ruthenbecks, die einführenden Texte beleuchten dessen Funktion im Gesamtwerk und behandeln das zentrale Thema des Künstlers: die Dualitäten von Form, Farbe und Material.